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Franz-Stefan Gady, Militäranalyst, gelingt es in diesem Buch, eine überfällige Diskussion mit beeindruckender Klarheit anzustoßen: Wie gehen wir in Europa mit der Rückkehr von Krieg als politischer Realität um? Und was bedeutet Sicherheit in einer Welt, in der wir den Frieden zu lange für selbstverständlich gehalten haben?
Besonders eindrücklich war für mich der erste Teil: Gady zeigt, wie politische Fehleinschätzungen, technologische Hybris und ein schwindender sicherheitspolitischer Konsens das Risiko von Kriegen erhöhen. Ich habe selbst miterlebt, wie lange viele auch in Europa glaubten, Russlands Angriff auf die Ukraine sei „undenkbar“. Dieses Buch erklärt, warum genau solche Illusionen gefährlich sind.
Im zweiten Teil erinnert Gady an die konstanten Prinzipien des Krieges etwa, dass er immer eine gewaltsame Form von Politik bleibt. Es ist wohltuend, wie klar und unideologisch er über Militär und Abschreckung spricht, ohne Kriegsbegeisterung zu verbreiten. Genau diese Klarheit brauchen wir, wenn wir verhindern wollen, dass sich der Schrecken von Mariupol oder Butscha wiederholt.
Der dritte Teil ist eine Mahnung, Verantwortung nicht länger auszulagern ,weder an die USA noch an idealisierte Friedensvorstellungen. Europa muss sicherheitspolitisch erwachsen werden. Als Ukrainerin wünsche ich mir genau dieses Umdenken. Nicht aus Kriegssehnsucht, sondern weil ich weiß, wie hoch der Preis sein kann, wenn man Krieg verdrängt.
Was mich besonders überzeugt hat: Gady tritt nicht für Aufrüstung um ihrer selbst willen ein. Er ruft zu sicherheitspolitischer Verantwortung auf nicht aus Militarismus, sondern aus der Überzeugung, dass glaubwürdige Verteidigung der beste Schutz vor einem neuen Krieg ist.
Der Originalbeitrag ist auf Kateryna Rumyantseva Instagramkanal nachzulesen.
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