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Im 20. Jahrhundert hat das deutsch-russische Verhältnis eine Schlüsselrolle gespielt – in seiner ganzen Ambivalenz, Widersprüchlichkeit und Gewalterfahrung. Stefan Creuzberger erzählt diese spannungsreiche Beziehungsgeschichte einer von dramatischen Zäsuren, Wechselwirkungen und Veränderungen bewegten Epoche.
Kann man Krieg verstehen? Kann man Wladimir Putin, kann man das gegenwärtige Russland verstehen? – Vermutlich nicht. Verstehen kann man aber im Rückblick die Entwicklung und die Resultate von Geschehnissen. Stefan Creuzberger beschreibt hier eine deutsch-russische Geschichte. Die Zarenzeit, Revolution und Umbruch, I. Weltkrieg, Sowjetunion, II. Weltkrieg, Kalter Krieg, Willy Brandts Moskauer Verträge, schließlich Wende und Gegenwart. Creuzberger besticht mit seiner brillanten Darstellung von Details. Die Fülle der Wechselwirkungen in der gemeinsamen Geschichte lassen unser Verhältnis zum heutigen Russland verständlicher werden, und seine Deutung der Gegenwart ist auch eine Offenbarung für uns.
Stefan Creuzberger, geboren 1961 in Calw, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Rostock und Leiter der Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland. Er publiziert zur deutschen und russischen Geschichte im 20. Jahrhundert und ist u. a. Mitherausgeber der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD) sowie Mitglied der Gemeinsamen Deutsch-Russischen Geschichtskommission.
Deutsche Russlandpolitik sollte sich eins vergegenwärtigen: Nichts währt ewig. Wer hätte vor über drei Jahrzehnten daran geglaubt, dass der kommunistische Ostblock und das sowjetische Imperium sich innerhalb kürzester Zeit von der politischen Bühne verabschieden würden. Insofern erscheint es sinnvoll, Bemühungen nicht nur auf Putin und seine Führungsmannschaft zu fokussieren. Vielmehr gilt es, wo immer möglich Kontakte zu politischen Zirkeln und Persönlichkeiten auszubauen, die sich aufgeschlossen für einen weltoffenen Dialog zeigen. Denn sie sind die Hoffnungsträger für eine Nach-Putin-Ära.
23. Mai, 18:00 Uhr, Gerhart Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf
Im Gespräch mit Dr. Sabine Grabowski
29. Mai 2022, 11:00 Uhr, Humboldt Forum
Am Vortag der Preisverleihung diskutieren die acht nominierten Autor*innen über ihre Bücher in Bezug zu aktuellen Fragen und zentralen Themen des Humboldt Forums.
Moderation: Hadnet Tesfai, Shelly Kupferberg und Jörg Thadeusz
31. Mai, 20:00 Uhr, Grillo Theater Essen, Theaterplatz 11, 45127 Essen
Zum Thema „Krieg in Europa – Wie Putins Machtwille die Welt verändert“ diskutieren auf dem Podium:
der ehemalige deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, mit seinem Buch: „Zeitenwende – Putins Krieg und die Folgen“
der Historiker Stefan Creuzberger mit seinem neuen Buch: „Das deutsch-russische Jahrhundert – Geschichte einer besonderen Beziehung“
Jens Dirksen, Kulturchef der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
Moderation: Christian Rabhansl, Deutschlandfunk Kultur
Eine Veranstaltung in der Reihe „Lesart“.
13. Juni, 19:30 Uhr, Literaturhaus Bonn
Stefan Creuzberger und Martin Aust über Erinnerungsverantwortung und die Herausforderungen der Gegenwart.
Moderation: Sabine Grabowski
23. August, 19:30 Uhr, VHS Krefeld, Von-der-Leyen-Platz 2, 47798 Krefeld
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